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Quellenbrief 11 Ostern 2020

Quellenbrief Nr. 11 (Ostern 2020)

Ich weiß nicht wie es euch geht, aber ich bekomme in diesen Tagen eine Fülle von guten Ratschlägen, so viele, dass ich wieder in Stress komme. Aber das lehrt mich zumindest eines, Nein zu sagen. Und wie ihr wisst ist das die Hauptübung der Ichkraft: sich nicht von Bedrohungen oder Versprechen einfangen zu lassen, Nein sagen und frei bleiben!

Ich schreibe diesen Quellenbrief nicht als Ratschlag oder Warnung, sondern zur Erinnerung an das, was ich euch beigebracht habe. Denn ihr seid durch die Praxis der Ich-Selbst-Verkörperung bestens vorbereitet auf diese universale Krise. Nehmt den Werkzeugkasten der Ich-Selbst- Arbeit und nutzt ihn: Hört nicht auf, die Verbundenheit zu praktizieren und deine Einzigartigkeit in Abgrenzung. Und die Abgrenzung geschieht gegenüber dem Bösen und dem allzu Guten, dem angstmachenden und dem verführerischen.

Das ist und war das Fundament aller Widerstandsbewegungen vom Urchristentum bis zur weißen Rose, Solidarität (trotz Konkurrenz und Rivalität) und Furchtlosigkeit (trotz Angst und Wut). Hört nicht auf zu singen und zu tanzen, Herzensgespräche zu führen und in die Stille zu gehen, Polaritäten, die euch zu zerreißen drohen, zu verkörpern, vermeintliche Gewissheiten zu hinterfragen und an Wunder zu glauben.

White Eagle, ein Schamane der Hopi-Indianer schreibt dieser Tage – und das spricht mir aus dem Herzen: „Denkt an den Widerstand der indigenen und afrikanischen Völker: Wir wurden und werden immer wieder ausgerottet.  Aber wir haben noch immer nicht aufgehört zu singen, zu tanzen, ein Feuer zu machen und Spaß zu haben. Fühlen Sie sich nicht schuldig, in dieser schwierigen Zeit glücklich zu sein.  Es hilft niemandem, wenn Sie traurig und energielos herumhängen. Durch Freude widersteht man. Und wenn der Sturm vorbei ist, werden Sie beim Wiederaufbau dieser neuen Welt sehr wichtig sein.  Sie müssen gesund und stark sein.  Und dafür gibt es keinen anderen Weg, als eine schöne, glückliche und helle Schwingung aufrechtzuerhalten…. Das ist Widerstandsstrategie.“  https://325.nostate.net/2020/03/27/message-from-white-eagle-hopi-indigenous-on-3-16-2020-turtle-island/

Ich erlebe die gegenwärtige Krise als Initiation, als verwirrender Schritt in ein Neugeborenwerden, in ein Umdenken und neues Wahrnehmen der Welt (Metanoia): individuell und kollektiv, wirtschaftlich, politisch und weltsolidarisch.
Nachdem wir Menschen nicht wirklich auf die drohende Klimakatastrophe noch auf die weltweite Vernetzung durch das Internet oder andere universale Signale gehört haben, trifft uns die „Erde“ an unserer empfindlichsten Stelle: bei der Gesundheit und verordnet uns drastisch weltweite Verbundenheit. Isolation und Quarantäne sind wie paradoxe Intervention, uns unserer grundlegenden Verbundenheit bewusst zu werden und uns in jedem Moment ganz konkret zu entscheiden: gegen den Zeitdruck und für die Stille, gegen die Furcht und für die Liebe, gegen die Konkurrenz und für die Solidarität, gegen die Manipulation und für die Hingabe.

Leistet Widerstand den Angstsuggestionen der Medien gegenüber und wendet euch immer wieder eurer inneren Quelle, dem „Selbst“ zu. Dort gibt es wahres Wissen in Form von Bewusstsein, dort gibt es Macht in Form von Selbstmächtigkeit, dort gibt es Vitalität gepaart mit Lust. Und erwartet unerschrocken die umfassende Erneuerung, den Einbruch des „Gottesreiches“. Pendelt hin und her zwischen Ich und Selbst, zwischen Getrenntheit und Verbundenheit, zwischen Widerstand und Solidarität und zwar nicht nur im Denken, sondern auch im Tun, d. h. durch sprechen, verkörpern und experimentieren. Ihr werdet sehen, das macht lebendig und ist besser als jede Lebensversicherung.

(Schon Sigmund Freud hat mit seinen „Abwehrmechanismen“ darauf hingewiesen, dass es nicht gut ist das „Nein“ herunterzuschlucken, auf andere zu projizieren oder zu sich selbst zu sagen.) Wir müssen die Ichkraft der Abgrenzung und des Widerstands praktizieren und zwar am besten, sobald unser Körper uns das durch irgendein Unwohlsein rückgemeldet. Es gibt verschiedene Rituale und Werkzeuge, um einer solchen Zeit der Initiation und des Übergangs von Sterben und Wiedergeburt zu begegnen: Meditationen des vollkommenen Nichtstuns wie das Zazen, – fasten, beten, still sein, – in die Wildnis gehen ohne Nahrung und ohne Schutz wie die indianische Visionssuche, oder auch das Aufsuchen des formlosen Raumes und des zeitlosen „Selbst“.

Ich stelle heute eine geführte Meditation als Audio-Datei zum freien Herunterladen auf meine Homepage, mit deren Hilfe du den Zustand des unendlichen Selbst erreichen kannst, ein Bewusstsein, in dem alles Platz hat, das Feld aller Möglichkeiten. Nimm dir am Ende dieser Meditation Zeit, beliebte oder ungewöhnliche Schöpfungen deines Kopfes (Gedankenformen) zu testen. Wie testest du? Indem du auf die Reaktion deines Körpers achtest. Zum Beispiel das Wort Vertrauen kann für dich ein moralischer Anspruch sein, dann wird dein Körper mit Spannung und Enge reagieren, ist das Wort Vertrauen für dich eine Ressource, dann reagiert dein Körper, wenn du „Vertrauen“ denkst, mit, Aufatmen und Entspannung. Genauso kannst du im Selbst-Raum ein Angstobjekt testen. Nimm zum Beispiel den Gedanken „Corona Virus“ in den Raum aller Möglichkeiten hinein. Wie reagiert dein Körper? (jeder Körper repräsentiert ein anderes individuelles Gewordensein) mit eng werden oder weit werden, mit Spannung oder Entspannung, Atemnot oder Aufatmen? Das wird nicht nur individuell verschieden sein sondern auch von Zeit zu Zeit sich ändern. Aber „manchmal irrt der Kopf oder es lügt der Mund, aber die Körperfunktionen sagen immer die Wahrheit“ (Alfred Adler). So kannst du dich im Gespräch zwischen Körper und Geist neu ausrichten und so zu deiner tieferen Vision und Lebensaufgabe finden.

White Eagle fährt fort: „Wenn Sie durch dieses Portal gehen, erhalten Sie eine neue Vision der Welt, denn Sie haben sich Ihren Ängsten, Ihren Schwierigkeiten gestellt ... Das ist es, was von Ihnen verlangt wird.  Lassen Sie sie diese Zeit nutzen, um ihre Rituale zur Suche nach der Vision durchzuführen.  Welche Welt wollen Sie sich aufbauen?  Für den Moment ist es das, was Sie tun können: Gelassenheit im Sturm.  Beruhigen Sie sich und beten Sie.  Jeden Tag.  Legen Sie eine Routine fest, um jeden Tag dem Heiligen zu begegnen.  Gute Dinge strahlen aus, was Sie jetzt ausstrahlen, ist das Wichtigste.  Und singe, tanze, widerstehe durch Kunst, Freude, Glauben und Liebe.

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